Suchmaschinenoptimierung
Da hat man nun also so eine schöne Webseite gebaut. Aber wo bleiben die Besucher? Heutzutage kann jeder googeln, aber keiner verirrt sich auf meine Seite? Für dieses Problem gibt es Lösungen. Die eine lautet: Mach mal Werbung, zum Beispiel mit Google Adwords oder mit Facebook Ads. Das kostet aber Geld. Geld, das man ja noch nicht hat, so ohne Kunden bisher.
Schöner ist es, wenn diejenigen, die sich für das Thema deiner Webseite interessieren, dich beim Googeln finden. Ohne dass du Google dafür bezahlen musst. Das geschieht durch Suchmaschinenoptimierung, auf Englisch Search Engine Optimization = SEO. Zu diesem Zauberwort wurden schon jede Menge Bücher geschrieben und Kurse verfasst. Weiter unten findest du ein paar Beispiele.
Google – das ist die geheimnisvolle Wundertüte. Sagenumwoben. Keine weiß so ganz genau, wie man auf Seite 1 kommt. Fest steht nur: Wer bei Google auf der ersten Seite der Suchergebnisse landet, hat die besten Chancen, Besucher auf seine Webseite zu bekommen. Je weiter oben, desto besser.
Wie wird berechnet, auf welchem Platz ich lande?
Die genaue Formel verrät Google nicht. Bekannt ist, dass es eine ganze Reihe von Faktoren sind, die beeinflusst, auf welchem Platz eine Webseite „rankt“. Tatsächlich gibt es im Hause pro Jahre mehrere Hundert Updates, in denen die Bedeutung und das Gewicht der einzelnen Einflussfaktoren angepasst wird. Nur wenige Updates sind wirklich tiefgreifend und verändern das Ranking und damit die Sichtbarkeit von Webseiten dramatisch. Beispiel: Das „Penguin“-Update im April 2012 hatte zur Folge, das erstmals nicht nur die Anzahl von sogenannten Backlinks ausgewertet wurde, sondern auch deren Qualität.
Die Ergebnisse haben manchen Seiten-Betreibern sicher die Tränen in Augen getrieben, denn plötzlich waren sie weit, weit weg von ihrem angestammten Platz auf Seite 1. Diejenigen mit den hochwertigen Backlinks haben sich gefreut, denn im gleich Zuge hat es sie weiter nach oben gespült. Die „Panda“-Updates sorgte dafür, dass Google die Seite filtert und auf ihren Mehrwert für den Leser prüft. Google verändert den Algorithmus ständig, um seinen Nutzern bessere Ergebnisse zu liefern.
Die vielen kleinen Faktoren, die in diesem Algorithmus eingesetzt werden, lassen sich in drei wichtigen Gruppen zusammenfassen:
- Relevanz
- Beliebtheit
- Usability
Relevanz
Unter Relevanz kann man alles zusammenfassen, was mit der Bedeutung für den Nutzer zu tun hat. Bietet die Seite dem Nutzer zu diesen Suchbegriffen einen Mehrwert? Google ist sehr gut darin geworden, die Qualität des „Content“ (Inhalts) zu beurteilen. Dazu gehört beispielsweise die Anzahl der Wörter – grob gesagt sollten es schon etwa 300 Wörter pro Seite sein, damit Google annimmt, dass es auf der Seite nützliche Informationen gibt. Die Suchbegriffe oder Keywords bzw. Synonyme davon müssen im body-Bereich vorkommen, Wichtige Begriffe sollten aber auch in den Überschriften und in der URL nicht fehlen. Doppelter Content (gleicher Inhalt einmal unter http, einmal unter https) wird hingegen bestraft. Google registriert auch, wie lange Leser auf der Seite bleiben: Wenn sie sofort wieder weg sind, ist der Inhalt wohl nicht relevant für sie gewesen. Folge: die Seite wandert langsam aber sicher nach unten.
Beliebtheit
Beliebtheit: Nicht zuletzt spielt es eine Rolle, ob andere Webseiten auf diese verlinken (die sogenannten Backlinks). Handelt es sich dabei um relevante Webseiten, hat das positiven Einfluss. Hier wird aber automatisch überprüft, in welchem Zeitraum sich die Anzahl der Backlinks verändert hat. Wenn eine Seite plötzlich Tausende Backlinks bekommen hat, wo früher gar keine waren, ist das verdächtig. Google nimmt dann zurecht an, dass jemand einfach andere dafür bezahlt hat, einen Link zu seiner Seite zu setzen. Das Kaufen von Backlinks ist auch sinnlos, wenn diese von vollkommen unpassenden Seiten kommen. Es wird ausgewertet, wo die Quellen der Links sitzen. Wenn plötzlich massenhaft Backlinks von russischen und asiatischen Servern kommen, ahnt Google auch, das jemand schummeln wollte und bestraft ihn.
Zur Beliebtheit gehört natürlich auch die Zahl der Besucher. Wenn regelmäßig einige Hundert oder Tausend Leser auf der Seite sind, schließt die Suchmaschine daraus, dass es hier nützliche Informationen gibt. Dabei ist es wichtig, wie lange die Besucher bleiben. Wenn sie gleich wieder „abspringen“ hat es eher einen negativen Einfluss auf das Ranking. Wenn Leser drei oder vier Minuten verweilen, steigt man auf.
Usability
Die Usability umfasst, ob die Seite dem Leser technisch gesehen entgegenkommt. Belohnt wird, wenn es eine mobile Variante gibt, denn immer mehr Nutzer verwenden ein Smartphone oder Tablet zum Surfen. Deshalb kann es auch vorkommen, dass die Reihenfolge der Suchergebnisse auf dem Handy anders ist als auf dem Laptop. Es gibt aber noch weitere technische Aspekte, die berücksichtigt werden. Beispielsweise gilt eine Seite mit einem SSL-Zertifikat als vertrauenswürdiger – URLs, die mit https beginnen, werden bevorzugt behandelt. Interne Links sind für den Leser wichtig und praktisch, um auf der Seite weitere Informationen zu finden. Deshalb werden interne Verlinkungen als positiv bewertet und können das Ranking verbessern. Ebenfalls günstig ist eine Google Sitemap. Mit dieser Liste aller zugehörigen Unterseiten einer Site weiß der Crawler von Google sofort besser Bescheid. Das gibt ein kleines Plus beim Ranking.
Das sind nur einige wenige Faktoren, die Einfluss darauf haben, ob es eine Webseite auf Seite 1 der Google-Suchergebnisse schafft oder nicht. Nicht ohne Grund gibt es dicke Bücher und ausführliche Kurse zum Thema.
Mein Lieblinge der analogen Welt aus echtem Papier:
SEO mit Google Search Console: Webseiten mit kostenlosen Tools optimieren
gibt es natürlich auch ohne Papier als E-Book
Suchmaschinen-Optimierung: Das umfassende Handbuch. Das SEO-Standardwerk im deutschsprachigen Raum. On- und Offpage-Optimierung für Google und Co.
WordPress-Plugins zur Suchmaschinenoptimierung:
Wer seine Webseite mit WordPress betreibt, findet dafür zahlreiche Plugins, die helfen, Probleme für das eigene Ranking aufzudecken und zu beseitigen.
Manche sind kostenlos:
Yoast (gratis, aber Spende ist willkommen bzw. Upgrade auf Pro-Version möglich):
Delucks gibt es mit Basic Features gratis
Aber auch für kleines Geld gibt nützliche Tools:
Kurs zum SEO-Profi
Ein praktischer Kurs für diejenigen, die nicht kleckern sondern klotzen: