Das ist der Star unter den Content Management Systemen: WordPress. Mit keinem anderen CMS werden so viele Webseiten auf der ganzen Welt betrieben. Zu seiner Verbreitung hat sicherlich ein Fakt beigetragen: der Preis. WordPress ist kostenlos. Andere CMS-Anbieter haben zwar viele schöne, praktische und hilfreiche Features, aber dafür werden auch nicht ganz unerhebliche Lizenzgebühren verlangt. Wer schnell und preiswert eine eigene Webseite einrichten will, liegt mit WordPress richtig. Die massenhafte Verbreitung hat noch einen weiteren Vorteil: Es gibt überall im Netz Hilfe bei der Bedienung. Ein Beispiel für ein Tutorial, das nichts kostet: Tutorial von KeywordMonitor.
Dazu gibt es jede Menge Plugins und Themes, die ebenfalls kostenlos sind. Und Tausende andere, für die man bezahlen muss, aber auch die sind je nach Bedarf eine Erwägung wert, denn sie können die Webseite ein gutes Stück voranbringen.
Aber fangen wir ganz vorn an.
Wozu braucht man ein Content Management System?
Nun. Im Prinzip ermöglicht es ein Content Management System, eine Webseite zu erstellen und zu pflegen, die aus vielen Unterseiten besteht. Es gibt Vorlagen, aus denen man verschiedene Seitentypen erstellen kann. Beispielsweise eine Vorlage, die die notwendigen Elemente für eine Startseite enthält, eine weitere für Artikel, weitere für das Impressum und so weiter. Jede Vorlage besteht aus verschiedenen Elementen, die man dann mit Inhalten befüllt. Das sind Bestandteile wie der Titel, verschiedene Überschriften, der Text, Bilder und vieles mehr.
Das CMS erstellt dann, wenn die Seite aufgerufen wird, aus den Inhalten und der Vorlage eine richtige Webseite. Da sind dann alle Dinge an ihrem Platz und das Design steht auch fest. Man muss nicht für jede neue Unterseite wieder den gesamten Quellcode neu erfinden. Die Bausteine werden zusammengefügt, mit dem gespeicherten Inhalt gefüllt – fertig.
Was sind Themes?
Das CMS verwaltet zuerst einmal den Content – also die Inhalte. Das sind die Texte, Bilder, Links usw. Wie das dann am Ende im Browser dargestellt wird, welche Farbe, welche Schriftart verwendet wird, ist dabei für das CMS unwichtig. Da kommt das Theme ins Spiel. Das Theme sorgt für die schöne Darstellung. Es hat für jeden Seitentyp (= Vorlage) die passende Anzeige im Browser parat. Das Theme entscheidet also darüber, in welcher Schriftart und Farbe das Text im Browser erscheint. Es beinhaltet den Quellcode für die Struktur in HTML und auch die Attribute für das Aussehen. Man kann jederzeit das Theme in WordPress austauschen. Die Inhalte bleiben unverändert, nur die Darstellung für den Betrachter ist anders.
Voraussetzung ist dabei, dass das Theme alle die Elemente enthält, die man auf der Seite darstellen möchte. Wenn man zum Beispiel auf der Seite eine Bildergalerie haben möchte, braucht man auch ein Theme, das eine Bildergalerie enthält. Ansonsten weiß es nicht, was es mit diesem Inhalt anfangen soll.
Themes, mit denen man seine WordPress-Seite attraktiv und für Besucher anziehend machen kann, gibt es im Internet zu Tausenden. Viele davon sind gratis. Wenn man etwas Besonders haben möchte, kostet das meistens gar nicht so viel. Bei Elmastudio, einer deutschen WordPress-Design-Schmiede, gibt es wirklich schöne Themes schon ab 12 Euro. Inklusive deutschsprachigem Support, wenn es doch mal nicht so glatt läuft.
Ein gutes Theme sollte in jedem Fall responsive sein. Das bedeutet, es wird sowohl auf einem Desktop-Monitor als auch auf mobilen Geräten ordentlich angezeigt. Es berücksichtigt, auf welcher Art von Gerät die Seite aufgerufen wird und passt die Darstellung dann entsprechend an. Im 21. Jahrhundert surft die Mehrheit der Leser auch mobil und erwartet, dass eine Webseite auch auf dem Smartphone gut lesbar ist.
Eine Liste von gratis Themes, die wirklich etwas hermachen findest du hier:
https://kopfundstift.de/wordpress-themes-2017/ oder weitere auf Englisch https://themegrill.com/blog/free-wordpress-themes/
Und was sind diese Plugins? Brauch ich die?
Plugins sind kleine Hilfsprogramme, mit denen man Funktionen bekommt, die WordPress selbst nicht enthält. Man stöpselt sie einfach rein, und dann helfen sie, die Seite noch besser zu machen. Auch hier gibt es sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige.
Welche man braucht, hängt ganz davon ab, was man mit der Webseite vorhat. Ein Blog profitiert von Plugins, die für eine Landingpage eher zwecklos wären. Es ist stets eine Abwägung: Was möchte ich erleichtern oder verbessern? Und welchen Preis bin ich gewillt dafür zu zahlen. Die meisten (wenn nicht sogar alle) Plugins haben nämlich einen kleinen Haken: Sie machen die Webseite langsamer. Je mehr Plugins installiert sind, desto größer werden die Ladezeiten einer Seite. Das heißt, der Leser muss dann länger warten, bis er die Seite endlich zu Gesicht bekommt.
Ein oder zwei Plugins machen sicher den Kohl nicht fett, aber man kann es eben auch übertreiben. Und dann hat der Nutzer keine Lust mehr zu warten und zieht schnell weiter. Auch Google verschafft sich einen Eindruck von der Ladezeit, wenn die Seite in den Suchindex aufgenommen wird. Weil langsame Webseiten eben nicht sehr nutzerfreundlich sind, werden sie mit den hinteren Plätzen im Ranking bestraft. Wer bei Google gefunden werden möchte, hat seine Ladezeiten besser gut im Blick.
Apropos Suchmaschine: Eines der stets beliebten WordPress-Plugins ist Yoast – es ist eine wirklich praktische SEO-Unterstützung. Yoast gibt es in einer kostenpflichtigen und einer kostenlosen Version. Die Bezahl-Version ist ihr Geld allemal wert, aber auch die Gratis-Variante hilft, das Ranking zu bessern.
Weitere nützliche Plugins:
Backups von WordPress-Inhalten
BBQ: Block Bad Queries – Sicherheit geht vor
WP Super Cache – für bessere Ladezeiten
Wie bekomme ich denn nun eine WordPress-Seite?
Zur eigenen WordPress-Seite gibt es zwei Wege: Man meldet sich auf https://de.wordpress.com/ an oder man hat einen Hosting-Provider, der eine WordPress-Installation anbietet.
Variante 1: Die kostenlose Seite
Unter https://de.wordpress.com/ hat man die Möglichkeit, das Paket „Free“ zu buchen. Es ist immer gratis. Ein Leben lang. Man kann direkt hier https://wordpress.com/start/free/design-type-with-store/de beginnen. Damit hat man Zugriff auf Hunderte kostenloser Themes, 3 GB Platz für die Inhalte und auch grundlegenden Support. Einziger Wermutstropfen: Die Adresse der Seite ist dann die Subdomain von WordPress, also in etwa so: meineseite.wordpress.com und man muss mit Werbe-Einblendungen von WordPress leben.
Für Einsteiger ist es trotzdem ein einfacher Weg, ohne irgendwelche Kosten eine Webseite zu erstellen und zu betreiben. Wer mehr will, bucht entweder eines der andere Pakete, beispielsweise das „Premium“ auf https://de.wordpress.com/pricing/ oder entscheidet sich für Variante 2.
Variante 2: Kostenpflichtig mit eigenem Hoster
Zum Thema Hosting werde ich bald einige Tipps gegeben. Sehr viele Hoster bieten ihren Kunden eine schnelle und einfache WordPress-Installation an. Mit wenige Klicks ist das Ganze eingerichtet und man kann loslegen. Die Domain wählt man in diesem Fall komplett selbst, Werbung anderer wird auch nicht gezeigt (es sei denn, man will es so und lässt sich das dann auch bezahlen.)
Man muss keine besonderen Kenntnisse haben, um die Installation hinzubekommen. Bei den meisten Anbietern sind die Buttons gut verständlich beschriftet, und nach drei oder vier Klicks ist man auch schon fertig. Datenbanken anlegen und alles was dabei gebraucht wird, geschieht komplett automatisch. Nur Benutzernamen und Passwort sollte man sich merken – die braucht man dann später wieder.
Und dann ist alles bereit für die eigene Internetpräsenz.