Viral Mailing

Viral Mailing: lohnt sich das?

Veröffentlicht am Veröffentlicht in Traffic

Viral Mailing ist ein Thema für sich. Wer eine Mailing-Liste aufbauen will oder Traffic für die eigene Webseite oder Landingpage, braucht eine möglichst große „Audience“, also ein Publikum, das von ihm Notiz nimmt.

Dazu kann man sich bei Services anmelden, die als „Viral Mailer“ bezeichnet werden. Die Anmeldung ist üblicherweise kostenlos. Jetzt gehört man zu einer Art Club, der bei vielen Anbietern ca. 3.000 – 5.000 Mitglieder hat. Große Viral Mailer wie Xiji haben sogar über 250.000 Teilnehmer. Die Mitglieder des Mailing-Clubs schicken sich nun gegenseitig E-Mails. Je nach Art des Accounts variiert die Häufigkeit und die Anzahl der Empfänger. Bei viralmails.de kann man beispielsweise mit dem Gratis-Account alle 7 Tage eine Mail an 500 Mitglieder (zufällige Verteilung) verschicken, als zahlendes Diamond-Mitglied erreicht man alle 3 Tage 3.000 Mitglieder. Wenn man selbst eine Mail von einem der anderen öffnet und den Link im Browser öffnet, erhält man dafür Punkte. Diese Punkte kann man einsetzen, um die Anzahl der Empfänger zu erhöhen. Darüber hinaus kann man Banner-Werbung und Textlinks buchen.

Das klingt erst mal nach einer ziemlich guten Idee. Problem an der Sache ist: Die Empfänger der Mails sind ALLE ebenfalls Mitglieder dieses Clubs, die genau dasselbe Ziel verfolgen: Aufmerksamkeit für ihre beworbenen Produkte und Punkte sammeln für ihre Extra-Empfänger beim nächsten Mailing. Die Folge ist: Die meisten öffnen die Mails schon gar nicht (als zahlendes Mitglied kann man die große Mehrheit auch so alle paar Tage mit E-Mails beschicken), wenige lesen sie und noch weniger klicken, kaufen oder tragen sich auf einer Optin-Seite ein.

Punkte sammeln

Praktisch alle Viral Mailer sind auch Traffic Netzwerke. Bei manche überwiegt der Fokus auf Banner-Werbung. Banner-Werbung ist fast so alt wie das Internet. Unglaublich, wie viele Banner auch heute noch genauso aussehen wie vor über 20 Jahren. Bei den meisten Mailern kann man also auch die Werbung der anderen Mitglieder auf der eigenen Webseite einbinden und dafür Punkte gut machen, die man später dazu verwenden kann, selbst solche Banner-Werbung zu schalten. Und immer wichtig: Referrals. Wer neue Mitglieder wird, kann auch von deren Aktivitäten profitieren. In dieser Hinsicht betreiben praktisch alle Traffic-Netzwerke auch Downline Building. Man kann dabei mitmachen, bei manchen muss man es auch, aber wirklich aussichtsreich ist es nicht.

Meine ersten Anläufe mit Viral Mailer waren katastrophal: Von 3.000 Empfängern haben rund 150 die Mail gelesen, einer hat sich eingetragen. Lehrgeld bezahlen nennt man sowas. Andere Nutzer wiederum berichten von großartigen Erfolgen mit dem Viral Mailing. Aber auch viele andere haben sich enttäuscht gezeigt. Wenn man jeden Tag 20 bis 30 E-Mails allein von einem Anbieter bekommt, muss sich so eine Mail schon gehörig vom Rest unterscheiden, damit noch jemand aufmerksam wird. Das beginnt bei der Betreffzeile. Das ist nun mal das Erste, das der Empfänger sieht. Wenn die nicht zieht, wird die Mail gleich im Papierkorb versenkt. Hat der Leser sie zumindest geöffnet, weil der Betreff spannend oder interessant war, hat man die Chance, mit dem Inhalt zu punkten.

Wie kann Viral Mailing gelingen?

Ziel ist es, dass auf den Link geklickt wird und der Leser so auf der beworbenen Webseite landet. Eine lange Geschichte, bei der man auch noch runterscrollen muss, ist dann nicht gerade eine Einladung. In der Kürze liegt die Würze! lautet also bei dieser Form der Werbe-Mail das Motto. Vielleicht bin ich auch einfach nicht treffsicher genug beim Formulieren der Betreffzeile. Wenn ich mir aber die Wortwahl der anderen (von denen ich solche Mails bekommen habe) ansehe, würde ich sagen: Hier ist einfach schon alles abgedroschen. Wichtigster Grund für die miesen Conversion-Raten bei Viral Mailern dürfte aber der Umstand sein, dass man damit ausschließlich Leute erreichen kann, die selber etwas verkaufen möchten. Die haben kaum Interesse.

Wer dann noch eine attraktive Landingpage mit überzeugender Präsenz hat, kann auch mit Viral Mailern Leads sammeln. Der große Treffer beim Lead generieren oder Verkauf von Affiliate Produkte dürfte Viral Mailing allerdings nicht sein. Wer gezielt eine bestimmte Gruppe von Menschen ansprechen möchte, hat mit Facebook bessere Möglichkeiten. Und spart dabei auch Zeit. Es ist echte Fleißarbeit, immer wieder aufs Neue interessante Texte zu verfassen. Noch mehr geht ins Land, wenn man täglich Dutzende E-Mails anklickt und Webseiten ansieht, um das Punktekonto aufzufüllen.

Für die, die das nicht abschreckt:

Einige Viral Mailer im deutschsprachigen Raum

ViralMails

Viral Url

Maximails

Viralmonster

Trafficerzeugen

Traffic Wave

Tsunami Mailer

Trafficnetzwerk

Proadz.de

Viralemail

Werbemail24

PS. In vielen Mails, die man über die Viral Mailer bekommt, sind Wörter durch Punkte oder Striche sinnlos getrennt. Hat das einen einfachen Grund: Die meisten Absender sind bei mehreren Anbietern registriert und verwenden immer denselben Text. Einige Viral Mailing Programme haben aber bestimmte Begriffe verboten. Vielleicht weil sie hoffen, unseriöse Angebote in Mails so zu unterbinden. Da wird dann aus „Geld“ gerne mal „G.eld“. Aus „Affiliate“ macht man „Aff.iliate“ und so weiter. Das Verbot wird kreativ umgangen. Seriöser wird es dadurch auch nicht.